deutscher Literaturkritiker und Essayist
* 16. Mai 1942 Karlsruhe
† 10. Juli 2004 Montreal
Herkunft
Lothar Baier stammte aus Karlsruhe.
Ausbildung
Er studierte Anfang der 60er Jahre Germanistik, Philosophie und Soziologie.
Wirken
Die Berufstätigkeit begann B. als Literaturkritiker und Essayist. Er profilierte sich unter anderem als herausragender Frankreichexperte und Kenner von Großbritannien, den USA und Kanada. Über Jahre hinweg erschienen die Essays und Analysen von B., der auch Mitbegründer der Zeitschrift Text und Kritik war, in den angesehensten deutschsprachigen Zeitschriften sowie in den Heften der von Hans Magnus Enzensberger gegründeten Reihe Transatlantik. 1982 veröffentlichte B. eine Reihe seiner Arbeiten in dem Band "Französische Zustände". Die Fachkritik rühmte seine scharfsichtigen Auseinandersetzungen mit der französischen Rechten, seine Reportagen über politische Kriminalfälle und die Untersuchungen zur nouvelle philosophie. Allgemeine Anerkennung fand, dass B. im Jahre 1982 den ersten Jean-Améry-Preis für Essayistik erhielt. Das "zeugt vom Mut der Jury", schrieb DIE ZEIT (11.10.1985) und begründete: "Denn Baier ist ein stiller Literat im Betrieb, und einer der seriösen."
Zeit- und literaturkritische Texte der 80er Jahre fasste B. in den Bänden "Die verleugnete Utopie" und "Was wird Literatur?" zusammen, mit denen er sich nach Ansicht ...